Schändliche Drohungen gegen Menschenrechtsverteidigerin

Hände halten Herz

26. Juni 2018

Amnesty International fordert die sri-lankischen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen gegen diejenigen zu ergreifen, die die Menschenrechtsverteidigerin Sandhya Eknaligoda bedrohen.

In den letzten Tagen war Sandhya Eknaligoda – eine bedeutende Aktivistin gegen „Verschwindenlassen“ und Ehefrau des verschwundenen Karikaturisten Prageeth Eknaligoda – einer Welle von Hass, Schmähungen, Einschüchterungen, Schikanierungen und Morddrohungen in den sozialen Medien ausgesetzt.

„Die Drohungen gegen Sandhya Eknaligoda geben Anlass zur äußersten Sorge. Die sri-lankischen Behörden müssen unbedingt und wirksam entsprechende Maßnahmen ergreifen gegen diejenigen, die danach trachten, ihr Schaden zuzufügen“, sagt Dinushika Dissanayake, stellvertretende Direktorin für Südasien bei Amnesty International.

Der Apell

Die Drohungen gegen Sandhya Eknaligoda haben stark zugenommen, nachdem das Amtsgericht in Homagama den prominenten nationalistisch gesonnenen buddhistischen Mönch Galagodatte Gnanasara Thero am 24. Mai 2018 verurteilt hat, weil er Sandhya Eknaligoda im Jahr 2016 außerhalb des Gerichtsgebäudes bedroht hatte. Galagodatte Gnanasara Thero hat gegen die Verurteilung Berufung eingelegt.

In einer Reihe von bedrohenden Posts in den sozialen Medien – die offenbar schnell in einer koordinierten Kampagne weitergeleitet wurden – wurde Sandhya Eknaligoda verleumdet als eine Unterstützerin der LTTE ( Liberation Tigers of Tamil Eelam), einer bewaffneten Gruppierung, die in Sri Lanka verboten ist, verhöhnt. Man drohte ihr „Verschwindenlassen“, sogar Mord und Gewalt gegen ihre Kinder an. Gemäß dem Völkerrecht und internationalen Standards haben Staaten die Verpflichtung alles Zumutbare zu tun, um eine Person im öffentlichen Raum, deren Leben in Gefahr ist, zu schützen, dazu gehören auch Morddrohungen durch Privatpersonen.

„Menschenrechtsverteidiger müssen in der Lage sein, ihre wichtige Arbeit frei und ohne Angst auszuführen. Niemand hat das Recht, sie einzuschüchtern, zu bedrohen oder zu belästigen. Die sri-lankischen Behörden haben die Verpflichtung, allen Personen, die sich friedlich für Menschenrechte und Gerechtigkeit einsetzen, ein sicheres und förderliches Umfeld zu gewährleisten und Drohungen und Angriffe gegen Menschenrechtsverteidiger effektiv zu untersuchen und strafrechtlich zu verfolgen“, sagt Dinushika Dissanayake. „Wenn die Behörden nicht das in ihrer Macht Stehende tun, um Sandhya Eknaligoda zu schützen, dann würde dies eine Verletzung des Menschenrechts auf Leben und persönliche Sicherheit bedeuten.“

Appell an: GENERALINSPEKTOR DER POLIZEI N K Illangakoon New Secretariat Colombo 1 SRI LANKA (Anrede: Dear Inspector General / Sehr geehrter Herr Generalinspektor)

Fax: (00 94) 11 244 0440
E-Mail: igp@police.lk

Sende eine Kopie an: GENERALSTAATSANWALT Hon. Sarath Palitha Fernando P. O. Box 502 Hulftsdorp Colombo 12 SRI LANKA

Fax: (00 94) 11 243 6421
E-Mail: administration@attorneygeneral.gov.lk

BOTSCHAFT DER DEMOKRATISCHEN SOZIALISTISCHEN REPUBLIK SRI LANKA S. E. Herrn Karunatilaka Amunugama Niklasstr. 19 14163 Berlin

Fax: 030-8090 9757
E-Mail: info@srilanka-botschaft.de

Erklären Sie sich mit der Presseerklärung von Amnesty International vom 26. Juni 2018 solidarisch. Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Singhalesisch, Englisch, Französisch oder auf Deutsch. Fordern Sie:

E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

• Untersuchen Sie bitte dringend die Drohungen gegen Sandhya Eknaligoda und ihre Familie und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.

• Bitte stellen Sie sicher, dass alle Menschenrechtler_innen und deren Familien wirksam vor Gewalt, Bedrohung und Einschüchterung geschützt werden.

• Sorgen Sie bitte dafür, dass alle Personen in Sri Lanka ihr Recht auf freie Meinungsäußerung ohne Angst vor Drangsalierung, Bedrohung, Einschüchterung, willkürlicher Festnahme oder Ver-schwindenlassen wahrnehmen können. PLEASE WRITE IMMEDIATELY

• Calling on the Sri Lankan authorities to investigate the threats made against Brito Fernando, Phillip Dissanayake and Prasanga Fernando and their families as a matter of urgency, identify those responsible, and ensure that they are brought to justice.

• Urging them to ensure effective protection for all human rights defenders and their families against violence, threats and intimidation.

• Urging them to ensure that all activists are able to exercise their right to freedom of expression without fear of harassment, threats, intimidation, arbitrary arrest or enforced disappearance.